Die Harnröhrenstriktur, auch Harnröhrenverengung genannt, ist gar nicht so selten. Schätzungen zufolge tritt sie etwa bei 0,6 Prozent der Männer auf, Frauen sind nur in seltenen Fällen davon betroffen. Mit steigendem Alter nimmt auch die Häufigkeit der Harnröhrenstrikturen zu. Aber was sind die ersten Anzeichen und Warnsignale, die ein Betroffener nicht ignorieren sollte? Zu Beginn der Erkrankung sind die Symptome ehre unspezifisch. Aufgrund einer durch Vernarbung entstandenen Engstelle in der Harnröhre kann der Urin nicht mehr ungehindert durchfließen, was sich in der Regel durch einen schwachen Harnstrahl äußert. Abhängig davon, wo genau die Verengung der Urethra – der Fachbegriff für Harnröhre – sitzt, kann der Harnstrahl sogar geteilt oder „gießkannenartig“ aussehen.
Die Harnröhrenenge entsteht durch eine Vernarbung der inneren Schleimhaut-Schicht der Harnröhre und verursacht an sich keine Schmerzen. Erst wenn sich hinter der Engstelle Urin staut, kann es durchaus vorkommen, dass die Betroffenen beim Wasserlassen Schmerzen verspüren. Diese werden in der Regel entweder am Damm oder Penis lokalisiert. Problematisch wird die Engstelle dann, wenn ständig eine kleine Restmenge Urin in der Blase verbleibt (Restharnbildung), da sich dort schnell Bakterien ansiedeln. Wenn sich diese vermehren, entsteht eine Blasenentzündung (Zystitis). Diese ist nicht nur äußerst schmerzhaft, sondern kann sich auch auf die oberen Harnwege, also die Harnleiter und das Nierenbecken, ausbreiten. Die Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die einer sofortigen Behandlung bedarf und sich durch akute und heftige Flankenschmerzen äußert. Diese werden von den Patienten häufig als Rückenschmerzen fehlinterpretiert. Staut sich der Harn im Bereich der Prostata, kann sich auch diese entzünden.
Unbehandelt führt die Harnröhrenstriktur oft zu einer akuten Abflussbehinderung des Urins, auch ein kompletter Harnverhalt ist möglich. Dabei wird die Blase stark überdehnt und verursacht heftige Bauchschmerzen. Diese Situation ist ein akuter Notfall, da sie sich nicht von alleine auflöst. Bei einer chronisch überdehnten Blase kommt es zu einer Erschlaffung der Blasenmuskulatur, die wiederum die Restharnbildung fördert. Eine vernarbte und verengte Harnröhre, die deutliche Symptome zeigt, bedarf in jedem Fall einer Therapie. Daher heißt es für jeden Betroffenen, der Probleme beim Wasserlassen verspürt: sich schleunigst an einen qualifizierten Urologen wenden und sich ausführlich über alle vorhandenen Behandlungsmöglichkeiten beraten lassen.
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